Man geht davon aus, dass es an jeder Schule Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen gibt (ca. 10% eines Jahrgangs). Im Regelunterricht ist es oft nicht möglich, diese Schülerinnen und Schüler an ihre Leistungsgrenzen zu führen. Die Folgen können Unterforderung und Langeweile, unter Umständen auch Verhaltensauffälligkeiten sein. Nicht selten bringen besonders begabte Schülerinnen und Schüler, wenn sie dauerhaft unterfordert werden, sogar besonders schlechte Leistungen.
Im Rahmen des Fachunterrichts werden individuelle Aufgaben, Themen oder Material für den Einzelnen oder auch Gruppen von Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt. Dies kann auch mit unterschiedlicher Lernzeit einhergehen, die ein Einzelner oder eine Gruppe benötigt. Freiarbeitsstunden bzw. offene Unterrichtsformen bieten hierfür den idealen organisatorischen Rahmen. Dabei gilt es, das Lernen nachvollziehbar zu planen bzw. zu dokumentieren, mit Hilfe von z. B. Lerntagebüchern und von Wochenplänen, bzw. den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten zur Selbsteinschätzung ihrer Kompetenzen zu ermöglichen.
Die Arbeit nach einem Wochenplan kann dabei nicht nur individueller Lernbegleiter für die unterrichtliche Arbeit sein, sondern weist durchaus, wenn es um das gesamte Arbeitspensum geht, auch die häusliche Arbeit aus.
Patinnen und Paten begleiten die jüngeren Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 und helfen ihnen, sich in der Schule zurechtzufinden, sich mit den Anforderungen aus der Sicht der Lernenden besser vertraut zu machen und Sicherheit zu gewinnen. Patinnen und Paten der Klassen 9 geben auch wertvolle Tipps beim Lernen. Sie können darüber hinaus phasenweise im Unterricht und bei außerunterrichtlichen Veranstaltungen mitwirken.
Lern- und Arbeitstechniken (LAT) als Grundlage effizienter Arbeit in den einzelnen Fächern werden insbesondere in der Erprobungsstufe verstärkt vermittelt. Dies geschieht in Form von einzelnen Unterrichtsmodulen oder Kompaktphasen bzw. in zusätzlich erteilten Stunden. Auf der Oberstufe findet ein gezieltes Methodentraining in Form von Projekttagen statt. Ziel der zukünftigen Arbeit ist es, in der Mittelstufe, über das Spiralcurriculum zu den Lern- und Arbeitstechniken hinaus möglicherweise auch Kompaktphasen eines Methodentrainings zu etablieren.
Die Verstärkung der Unterrichtsfächer im naturwissenschaftlichen Bereich, in Informatik und Sprachen ermöglicht nicht nur längere Lernzeiten, sondern eröffnet weitere Möglichkeiten, die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen einzubeziehen.
Möglichkeiten äußerer Differenzierung bieten sich durch das Selbstlernzentrum, Ergänzungsunterricht, Hausaufgabenbetreuung, Tutorien etc.