Berufs- und Studienorientierung in der Sekundarstufe II 

Einführungsphase

Maßnahme

Zeitpunkt

Organisation/Beteiligte

Sprechstunden / Beratung (A 209)

regelmäßig und nach Absprache

StuBo / Arbeitsagentur (Frau Vogel) / SuS / Jahrgangsstufenleitung

Informationsveranstaltung zum studifinder

2. Halbjahr

StuBo / SuS

Potenzialanalyse (z. Z. ausgesetzt)

1. Halbjahr

Zuletzt StuBo / Berufs-Navigator / SuS

Übergangsgespräche (in Planung)

Ende 2. Halbjahr

StuBo / Oberstufe / SuS

 

Qualifikationsphase I

Maßnahme

Zeitpunkt

Organisation/Beteiligte

Sprechstunden / Beratung (A 209)

regelmäßig und nach Absprache

StuBo / Arbeitsagentur (Frau Vogel) / SuS / Jahrgangsstufenleitung

Besuch der Essener Uni-Bibliothek

1. Halbjahr

StuBo / Jahrgangsstufenleitung / ggf. LK-Lehrer / SuS

Methoden-Trainingstage

Ende 1. Halbjahr

Facharbeitsteam (Frau Berka, Frau van Essen) / Fachlehrer / SuS

Informationsveranstaltung zu Bildungswegen nach dem Abitur

1./2. Halbjahr

StuBo / Arbeitsagentur (Frau Vogel)

Hochschultag in Münster oder Duisburg-Essen

2. Halbjahr

StuBo / Jahrgangsstufenleitung / SuS / Hochschule

Fachmesse für Ausbildung und Studium Vocatium

2. Halbjahr

Institut für Talententwicklung (IfT) / StuBo / Jahrgangsstufenleitung und ggf. LK-Lehrer / SuS

Facharbeiten

2. Halbjahr

Fachlehrer / Jahrgangsstufenleitung

Assessment-Center II

Ende 2. Halbjahr

StuBo / Barmer Ersatzkasse / interessierte SuS

 

Qualifikationsphase II

Maßnahme

Zeitpunkt

Organisation/Beteiligte

Sprechstunden / Beratung (A 209)

regelmäßig und nach Absprache

StuBo / Arbeitsagentur (Frau Vogel) / SuS / Jahrgangsstufenleitung

Studienwahltest

1./2. Halbjahr

Arbeitsagentur (berufspsychologischer Dienst) / StuBo / Jahrgangsstufenleitung / interessierte SuS

Vorbemerkungen

Die Studien- und Berufsorientierung am Vestischen Gymnasium Kirchhellen (VGK) basiert einerseits auf im Laufe der Jahre eingeführten, erprobten und weiterentwickelten schulspezifischen Maßnahmen und andererseits auf den durch das von Politik und Wirtschaft erarbeiteten Landesprogrammes „Kein Abschluss ohne Abschluss“ (KAoA) gestellten Vorgaben. Dieses Programm, an dem das VGK bereits seit 2014 teilnimmt, verfolgt die Ziele, die Schülerinnen und Schüler erstens zur Entscheidung einer eigenen, fundierten Berufs- und Studienwahl zu befähigen und zweitens den Ausbildungsfähigen und -willigen unter ihnen eine verbindliche Ausbildungsperspektive zu eröffnen. Hiermit deckt sich die Zielsetzung des Vestischen Gymnasiums, seine Schülerinnen und Schüler − beginnend in der Sekundarstufe I − auf die Arbeitswelt vorzubereiten, um es ihnen zu ermöglichen, in verschiedene Berufsfelder Einblicke zu erlangen, die Strukturen und die Funktionalität von Betrieben zu durchschauen und eine begründete Berufswahlentscheidung zu treffen, die sich an ihren Interessen und Fähigkeiten orientiert. Darüber hinaus verfolgt das Vestisches Gymnasium aber auch das nicht zuletzt durch das Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen bestimmte Ziel, „eine vertiefte allgemeine Bildung“ zu vermitteln, um die Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, „ihren Bildungsweg an einer Hochschule […] fortzusetzen.“ (SchulG § 16 (1))

Die einzelnen Elemente der Studien- und Berufsorientierung am Vestischen Gymnasium unterteilen sich − erstens − in regelmäßige und kontinuierliche Angebote und Maßnahmen von der Jahrgangsstufe 8 bis hin zur Qualifikationsphase II und − zweitens − in jahrgangsstufenspezifische Bausteine zu festgelegten Zeitpunkten. Die Gesamtkonzeption beider Bereiche wird den Eltern der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 auf einem Informationsabend bis zu den Herbstferien vorgestellt.

 

Jahrgangsstufenübergreifende Bausteine

Am Beginn der Jahrgangsstufe 8 setzt am Vestischen Gymnasium die systematische Studien- und Berufsorientierung ein. Ab diesem Zeitpunkt haben die Schülerinnen und Schüler jederzeit die Möglichkeit, sich hinsichtlich ihrer Studien- und Berufsorientierung individuell beraten zu lassen, wofür die Schule mit Beginn des Schuljahres 2016/17 ein Berufsorientierungsbüro (BOB) in Raum A209 eingerichtet hat. Neben dem schulinternen Beratungsangebot, für das neben dem Studien- und Berufskoordinator (StuBo) auch Klassen- und Jahrgangsstufenlehrer einstehen, haben die Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit, sich sowohl zu regelmäßigen Sprechzeiten als auch nach persönlicher Vereinbarung von Frau Vogel von der Arbeitsagenturberaten zu lassen. Frau Vogel arbeitet bereits seit Jahren mit dem Vestischen Gymnasium zusammen und kann auf eine große Erfahrung mit der Kirchhellener Schülerschaft blicken.

Neben dem Angebot der regelmäßigen, kontunuierlichen Beratung findet am Ende der Jahrgangsstufe 9 eine verbindliche Beratung aller Schülerinnen und Schüler − in der Regel durch die Klassenlehrer − hinsichtlich ihres weiteren Werdeganges statt, die auch schriftlich dokumentiert wird. Eine ähnliche Maßnahme ist für den Übergang von der Einführungsphase in die Qualifikationsphase geplant. Außerdem werden Schülerinnen und Schüler frühzeitig zu Beratungsgesprächen eingeladen, wenn die Schule einen entsprechenden Bedarf festgestellt hat. Die Beratung in diesen Fällen kann durch den StuBo oder den Klassen- bzw. Jahrgangsstufenlehrer erfolgen, was auf Grundlage des kollegialen Austausches von Fall zu Fall geprüft wird.

Für die regelmäßige Dokumentation der Studien- und Berufsorientierung hat das Vestische Gymnasium den Studien- und Berufswahlpass NRWeingeführt, der den Schülerinnen und Schülern am Beginn der 8. Klasse ausgehändigt wird und der für sie seit der Teilnahme an KAoA kostenlos ist. Eine Einführung über die Funktion und den Umgang mit dem Berufswahlpass wird zurzeit durch den StuBo geleistet, dem die Klassenlehrer hierfür eine Unterrichtsstunde zu Beginn der 8. Klasse zur Verfügung stellen. Ebenso werden die Eltern über den Berufswahlpass im Rahmen des oben schon angesprochenen Informations-Abend am Beginn der 8. Klasse in Kenntnis gesetzt. Zwar ist es vorgesehen, dass die Schülerinnen und Schüler ihren Berufswahlpass zuhause aufbewahren und selbstständig nutzen, doch ist eine stärkere Verzahnung in den Unterricht aller Fächer darüber hinaus wünschenswert und für die Zukunft angedacht.

Eine stärkere Vernetzung von Studien- und Berufsorientierung einerseits und des Fachunterrichtes andererseits kann neben einer systematischen Einbindung des Berufswahlpasses über das am Vestischen Gymnasium zurzeit entwickelte Berufs- und Studienorientierungs-Curriculum (BSO-Curriculum) erfolgen. Neben den BSO-spezifischen Maßnahmen von Klasse 8 bis zur Qualifikationsphase II wird das BSO-Curriculum alle Unterrichtsvorhaben der einzelnen Fächer aller Jahrgangsstufen aufführen, die einen Bezug zur Studien- und Berufsorientierung, d. i. die Arbeitswelt, aufweisen, um durch die Einbeziehung von allgemeinen als auch sogenannten BSO-Kompetenzen die Berufs- und Studienorientierung fester in den Regelunterricht zu integrieren und sie damit in ihrem schulischen Stellenwert aufzuwerten, was gleichsam das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für ihre Mit- und − in höheren Jahrgangsstufen − Eigenverantwortung für ihren beruflichen Werdegang schärfen möchte.

Um den Schülerinnen und Schülern ein möglichst breites Angebot zum Kennenlernen von Berufsfeldern bzw. Studienfächern zu ermöglichen, ermutigt das Vestische Gymnasium seine Schülerinnen und Schüler dazu, auch jenseits des für alle verbindlichen Angebotes die individuellen Neigungen durch den Besuch von Schnupper- oder Schülerkursen an den Hochschulen bzw. durch zusätzliche Kurzzeitpraktika zu verfolgen, wozu Unterrichtsbefreiungen ausgesprochen werden können, wenn keine anderen schulischen Gründe dagegen sprechen. Anregungen und Angebote für die individuelle Vertiefung des eigenen beruflichen Werdeganges können die Schülerinnen und Schüler einerseits auf dem Beratungswege, andererseits über das in der Pausenhalle am „Schwarzen Brett“ ausgehängte und in den Zeitschriftenständern ausgelegte Informationsmaterial erhalten, das durch den StuBo und die Oberstufenkoordination regelmäßig aktualisiert wird.

 

 

Jahrgangsstufenspezifische Bausteine

Einführungsphase

In der Oberstufe verfolgt die Berufs- und Studienorientierung am Vestischen Gymnasium in stärkerem Maße als in der Sekundarstufe I die Zielsetzung, die Schülerinnen und Schüler auf ein zukünftiges Studium vorzubereiten bzw. ihren Weg dorthin zu begleiten, ohne dass aber eine Berufsorienierung im Hinblick auf eine Ausbildung nun ausgeblendet würde.

Es gehörte lange Zeit zum Konzept der Schule, nicht schon in der Klasse 8, sondern erst in der Einführungsphase eine Potenzialanalyse durchzuführen, weil die Jugendlichen in dieser Alterstufe im Hinblick sowohl auf ihren Reifegrad als auch auf das Näherrücken ihres schulischen Ziels, des Abiturs, als viel empfänglicher für ein solches Verfahren betrachtet werden. Letztmals 2014 fand am Vestischen Gymnasium der „Berufsnavigator“ statt, der auf der Grundlage verschiedener Übungen und Tests in Peergroups konkreter als die Potenzialanalyse in der Sekundarstufe I Berufs- und Studienperspektiven eröffnete. Wegen der verpflichtenden Potenzialanalyse in Klasse 8 ist dieses Angebot für die Einführungsphase zurzeit aber ausgesetzt, da die externe Finanzierung nur einer Potenzialanalyse möglich ist und die Schule − und damit die Schülerinnen und Schüler − die (hohen) Kosten selbst zu tragen hätten. Perspektivisch setzt sich das Vestische Gymnasium aber das Ziel, auf eine Wiedereinführung einer Potenzialanalyse in der Einführungsphase hinzuarbeiten, wobei allerdings eine (freiwillige) Selbstfinanzierung durch die Schülerinnen und Schüler als Finanzierungsmöglichkeit ausgeschlossen ist.

Für das zweite Halbjahr der Einführungsphase ist eine Einführungsveranstaltung zum Internet-Portal des studifinders durch den StuBo vorgesehen. Hierbei handelt es sich um ein Online-Tool, das die Schülerinnen und Schüler fortan in ihrem Studienorientierungsprozess unterstützen möchte. Es kann ihnen bei richtiger Anwendung dabei helfen, ihre „beruflichen Interessen, Fähigkeiten und Arbeitsgewohnheiten besser einzuschätzen [sowie] genau die Studiengänge zu finden, die besonders gut zu [i]hren persönlichen Voraussetzungen [und] der gewünschten Hochschulart und Studienform […] passen“ (aus: Informationsbroschüre zum studifinder, Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen). Weiterhin können über den studifinder „die Anforderungen der Studiengänge mit den eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten [abgeglichen] und sich gezielt auf [das] Studium“ (ebd.) vorbereitet werden. Für die Einführung in den studifinder erhalten die Schülerinnen und Schüler eine schriftliche Einladung. Neben der Funktionsweise bzw. Bedienung des Portals soll ihnen im Rahmen der Einführungsveranstaltung auch seine Bedeutung für den Studienorientierungsprozess aufgezeigt werden, indem u. a. die Vorbereitung auf ein (mögliches) Studium thematisiert wird.

 

Qualifikationsphase I

Der Schwerpunkt der Berufs- und Studienorientierung in der Oberstufe liegt zurzeit sehr deutlich auf der Qualifikationsphase I, weshalb eine Verschiebung von Maßnahmen in die Einführungsphase erwogen bzw. geprüft wird. Unter den zurzeit angebotenen Bausteinen bildet die Präsentation der Arbeitsagentur zu Arbeitsmarkt und Studienmöglichkeiten eine Art Grundlage bzw. Groborientierung. Diese Veranstaltung ist für alle Schülerinnen und Schüler der Q1 verpflichtend und findet in der Schule statt. Sie wird von Frau Vogel durchgeführt, mit der bei dieser Gelegenheit weitere, individuelle Beratungstermine ausgemacht werden können.

Hinsichtlich der eher beruflichen Orientierung wird im zweiten Halbjahr der Q1 ein zweites Assessment-Center durchgeführt − in diesem Fall von der Barmer Ersatzkasse − , das wie jenes der AOK in der Jahrgangsstufe 9 auf eine schon längere Tradition am Vestischen Gymnasium blicken kann. Hier − dem Übergang in Studium oder Beruf nun recht nahe stehend − erhalten die Schülerinnen und Schüler also noch einmal die Gelegenheit, Bewerbungsverfahren zu trainieren bzw. partiell auch zu simulieren, wobei es aber auch um allgemeine Verhaltensregeln geht. Da ein ähnliches Angebot bereits in der Jahrgangsstufe 9 verpflichtend durchgeführt wird, basiert die Teilnahme am Assessment-Center in der Q1 auf freiwilliger Basis, weshalb die Veranstaltung in der Regel auch nachmittags durchgeführt wird. − Sie steht in einem Zusammenhang mit dem für alle Schülerinnen und Schüler verbindlichen Besuch der Fachmesse für Studium und Beruf Vocatium, auf der die Schülerinnen und Schüler selbstständig und eigeninitiativ Kontakte mit Firmen und Betrieben knüpfen und neben Fragen zu Berufsfeldern auch solche zu Bewerbungs- bzw. Einstellungsverfahren ansprechen können. Die Vocatium-Messe findet jährlich an mehreren Terminen bundesweit statt und wird von den Schülerinnen und Schülern des Vestischen Gymnasium, die vom StuBo und einer weiteren Lehrkraft begleitet werden, in der Regel im Frühjahr in einer der Nachbarstädte Bottrops (z. B. Essen oder Gelsenkirchen) aufgesucht.

Die weiteren BSO-Angebote in der Qualifikationsphase I beziehen sich überwiegend auf ein zukünftiges Studium der Schülerinnen und Schüler und tragen damit dem eigentlichen Ziel des Gymnasiums Rechnung. An sogenannten Methoden-Tagen zum wissenschaftlichen Arbeiten trainieren die Schülerinnen und Schüler wissenschaftliche Standards wie z. B. Zitiertechniken, Themenformulierungen oder Gliederungsmöglichkeiten, was eine unmittelbare Vorbereitung auf die Anfertigung der im zweiten Halbjahr der Q1 einzureichenden Facharbeiten darstellt. Die Methoden-Tage finden in der Regel in der letzten Woche des ersten Halbjahres (Ende Januar) statt und werden von Frau Berka und Frau van Essen inhaltlich und organisatoisch vorbereitet. Neben ihren Erkenntnissen aus den einzelnen Kursen, die die Schülerinnen und Schüler in kleineren Gruppen an den beiden Methoden-Tagen besuchen, erhalten sie auch einen umfangreichen Skript, dem alle notwendigen Informationen zum Erstellen einer Facharbeit zu entnehmen sind.

In zeitlicher Nähe der Methoden-Tage liegt der Besuchstermin der Essener Universitätsbibliothek, der den Schülerinnen und Schülern in Form einer schriftlichen Einladung rechtzeitig mitgeteilt wird. Vor Ort werden sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsbibliothek in die Nutzung des Kataloges der Bibliothek, Primo, eingewiesen, durch das Bibliotheksgebäude geführt und mit wichtigen Besonderheiten des Hauses (z. B. Semesterapparaten, Ausleih- und Präsenzbeständen, Kopier- und Scanmöglichkeiten, E-Book- und Zeitschriftenbeständen etc.) vertraut gemacht, so dass sie insgesamt in die Lage versetzt werden, selbstständig nach Literatur zu spezifischen Themen zu recherchieren und diese Literatur innerhalb der Bibliothek auch zu finden. Hierzu passend haben die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag auch die Möglichkeit, sich einen Bibliotheksausweis ausstellen zu lassen, um die Vorteile der Bibliothek auch ausschöpfen zu können. Noch vor Ort haben sie ferner reichlich Zeit und Gelegenheit, Recherchen und Ausleihen in Bezug auf ihre Facharbeiten vorzunehmen. Neben dem Universitätspersonal steht den Schülerinnen und Schülern an diesem Tag entweder der StuBo oder eine andere in der Qualifikationsphase I eingesetzte Lehrkraft zur Seite.

Neben dem Besuch einer Universitätsbibliothek erhalten die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase I auch die Gelegenheit, sich einen Einblick in den Lehrbetrieb einer Universität zu verschaffen. Hierzu besucht die Jahrgangsstufe im Frühjahr eine Universität − in der Regel Münster, mitunter aber auch Duisburg-Essen − an einem Hochschulinformationstag, an dem die Schülerinnen und Schüler Vorlesungen und andere Kurse belegen können, die sie sich aus einem speziell für diesen Tag angefertigten Vorlesungsverzeichnis im Vorfeld heraussuchen. Sie gewinnen also nicht nur einen allgemeinen Eindruck von der universitären Lehre, sondern aufgrund der individuellen Festlegung ihrer Stundenpläne auch die Möglichkeit, gezielt solche Veranstaltungen aufzusuchen, die zu ihren persönlichen Voraussetzungen und Interessen passen. Aufgrund der in den vorangegangenen Jahrgängen durchlaufenen BSO-Prozesse von Potenzialanalyse, Praxiserfahrungen oder studifinder sollten die Schülerinnen und Schüler die hierfür notwendigen Kompetenzen bis spätestens zu diesem Zeitpuntk erworben haben.

 

Qualifikationsphase II

Die zeitlich verkürzte Qualifikationsphase II steht im Zeichen der Vorbereitung auf das Abitur und sieht deshalb keine verbindliche, kollektive BSO-Maßnahme für die Schülerinnen und Schüler vor, denen aber bis zum Ende ihrer Schullaufbahn das oben skizzierte Beratungsangebot weiterhin zur Verfügung steht.

Allen Schülerinnen und Schülern, die bis zu diesem Zeitpunkt einen festen, auf ein Fach oder einen Fachbereich festgelegten Studienwunsch ausgebildet haben, wird gegen Ende des zweiten Halbjahres die Möglichkeit eröffnet, den Studienfeldbezogenen Beratungstest durch den berufspsychologischen Dienst der Arbeitsagentur zu durchlaufen, um − neben dem studifinder − eine zweite Rückmeldung über ihre individuelle Studienorientierung zu erhalten. Die etwa 4-stündige Veranstaltung findet vormittags in der Schule statt und bedarf einer Mindestteilnehmerzahl von zehn Schülerinnen und Schülern. Im Falle einer geringeren Anzahl an Interessentinnen und Interessenten müsste die Veranstaltung in der Agentur in Gelsenkirchen stattfinden.

 

Ausbau der Studien- und Berufsorientierung in der Zukunft

Das Studien- und Berufsorientierungskonzept des Vestischen Gymnasiums wird kontinuierlich in qualitativer und quantitativer Hinsicht weiterentwickelt. So werden die jährlichen Erfahrungen aus den einzelnen BSO-Maßnahmen von StuBo und anderen beteiligten Lehrkräften evaluiert, um Konsequenzen für die Zukunft ableiten zu können. Es ist angesichts der allgemeinen terminlichen Bedrängnis, in der sich die Schulen gegenwärtig befinden, kaum möglich, das BSO-Angebot in großem Umfang zu erweitern, sondern es wird prioritär darauf ankommen, die bestehenden Bausteine − auch im Zusammenhang mit den Anforderungen von KAoA − zu optimieren, etwa die Fertigstellung und Umsetzung des BSO-Curriculums oder die stärkere Integration des Berufswahlpasses in den Regelunterricht. Von diesen Aufgaben ist das Kollegium der Schule vielfach insgesamt betroffen, wozu es einen durch den StuBo herzustellenden organisatorischen Rahmen − z. B. im Hinblick auf Pädagogische Tage − , gegebenenfalls auch schulinterne Fortbildungsmaßnahmen benötigt.  

Neben der Optimierung der bestehenden Maßnahmen stehen − perspektivisch − die Wiedereinführung einer Potenzialanalyse für die Einführungsphase (s. o.) sowie ein Besuch des Berufsinformationszentrum (BIZ) in Gelsenkirchen auf der Agenda. So wird derzeit in Abstimmung mit der Arbeitsagentur geprüft, ob eine Informationsveranstaltung im BIZ für die Jahrgangsstufen 8 oder 9 oder auch die Einführungsphase für die Schülerschaft des Vestischen Gymnasiums sinnvoll und terminlich realisierbar ist. Eine solche Veranstaltung, in denen die Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeiten und Leistungen des BIZ bzw. der Agentur informiert werden, mag im Hinblick auf ein bevorstehendes Betriebspraktikum oder auch einen bevorstehenden Wechsel in eine Ausbildung am Ende der Einführungsphase von Nutzen sein, würde aber auch einen weiteren, vollen Tag Unterrichtsausfall bedeuten. − Schließlich besteht die Möglichkeit, Ausbildungsberufe durch Vertreter der lokalen Wirtschaft und/oder Auszubildende bzw. Studienfächer durch Studierende in der Schule vorzustellen zu lassen, wozu mehrere Angebote vorliegen. Die lokale Wirtschaft zeigt gesteigertes Interesse an unseren Schülerinnen und Schülern, denen diese Perspektive durch direkte Kontakte in der Schule aufgezeigt werden kann. Im Gegensatz zu Berufsfelderkundungstagen würden Präsentationen von Betrieben in der Schule auch nur zu geringfügigen Unterrichtsausfällen führen, so dass insgesamt zu prüfen sein wird, ob und inwieweit ein Aktionstag in der Schule von Firmen und Hochschulen − etwa im Rahmen von Projekttagen, also ohne weiteren Unterrichtsaufall − realisierbar ist.