Gegen das Vergessen - Über Geschichte stolpern

Das Shoah - Projekt am VGK

Der Pädagogikkurs und der Musikkurs der Qualifikationsphase II des Vestischen Gymnasiums in Kirchhellen stellten am 27. Januar ihr Shoah-Projekt vor.

Unter der Leitung von Herrn Hillbrandt (Pädagogik) und Herrn Montag, Frau Süberkrüb (Musik) sowie der Mitwirkung von Prof. Dr. Breyvogel der Universität Duisburg-Essen entstand ein Vortrag mit dem Titel „Gegen kollektives Vergessen“.


Der Tag der Aufführung fiel auf den 69. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, der der Vorstellung symbolischen Charakter verlieh. Die behandelte Thematik ist eine oft verdrängte Wirklichkeit. Die Judenverfolgung gerät zunehmend in Vergessenheit, da die heutige Gesellschaft sich der Verantwortung für vergangene Verbrechen der NS-Zeit entziehen möchte.

Oft hört man Parolen, die damals für Unterdrückung standen, wie zum Beispiel „Arbeit macht frei“, innerhalb eines anderen Kontextes, oftmals mit vermeintlich positiver Assoziation. Jedoch sind diese Parolen ein tiefer Schmerz für all diejenigen, die vom Holocaust direkt oder indirekt betroffen sind, und bringen in ihnen die traumatischen Erinnerungen wieder hervor. Um diesem gesellschaftlichen Prozess entgegenzuwirken und die heutige Gesellschaft über die Geschehnisse vor über 70 Jahren aufzuklären, entstand das Shoah-Projekt am VGK.

Um die Gefühle der betroffenen jüdischen Mitmenschen möglichst empathisch zu vermitteln, wurden nicht nur Filmmodule von Zeitzeugen gezeigt, sondern es wurde auch selbst versucht, einige Momente, wie z.B. ein Treffen zwischen einem jungen Mann und einem Juden, der über seine schwere Vergangenheit und Flucht aus dem 3. Reich berichtet, nachzustellen. Besondere Tragweite erlangte der Vortrag durch die Unterstützung mittels atonaler Klänge, welche die Zuschauer in eine durch Trauer ergreifende Atmosphäre versetzte. Die Texte, Tagebuchauszüge, Zitate, Fotos und Filmausschnitte sorgten bei dem ergriffenen Publikum für Gänsehaut.

Dabei stellte die musikalische Gestaltung eine eigene Komposition des Musikkurses dar, die an die alte Wiener Schule von Arnold Schönberger angelehnt ist.



Bis zur Aufführung des Vortrags dauerte es ein ganzes Jahr enormen Aufwandes, um es in dieser Qualität präsentieren zu können. Deswegen sprechen wir einen großen Dank aus an alle, die dieses Projekt mit persönlichem Einsatz ermöglicht und an alle, die durch ihr Erscheinen am Vortragsabend ihr Interesse bekundet und dadurch auch dieses Projekt gewürdigt haben.