Pädagogisches Konzept der Einzelfallhilfe

Beratungsangebot am VGK

Unser Beratungsangebot richtet sich an Schüler*innen, die Rat und Hilfe in schulischen oder privaten Anliegen suchen. Willkommen sind auch Freund*innen, die sich um Mitschüler*innen sorgen oder sich von andauernd schwierigen Lebenssituationen Anderer in Mitleidenschaft gezogen fühlen.

Das Beratungsangebot umfasst zunächst die Einzelfallhilfe, wobei damit auch Freund*innen, Familie und Mitschüler*innen gemeint sein können. Voraussetzung ist dabei, dass der/die Betroffene selbst sich um die Hilfe bemüht und unter Umständen dem Beisein Anderer zustimmt. Das Gespräch ist die Ausgangslage für etwaige weitere Schritte. Diese werden nur im Einvernehmen mit der Schülerin oder dem Schüler eingeleitet. Dabei kann auf Angebote anderer Hilfestellen zurückgegriffen werden, wie z. B. auf eine schulpsychologische Beratungsstelle, Ärzte, Psychologen, weitere Beratungsstellen oder das Jugendamt. Die Schule verfügt über ein breites Netzwerk mit Beratungsstellen aller Art in der Region, die zum Teil auch anonym und kostenlos in Anspruch genommen werden können.

Die Beratungsgespräche werden bestimmt von Ideen der lösungsorientierten, systemischen Familientherapie und seelsorgerischem Gedankengut. Beratung versteht sich ausdrücklich nicht als Therapie, kann aber therapeutische Prozesse begleiten. Ziel der Beratung sind eine Klärung der Situation und das gemeinsame Entwickeln eines lösenden nächsten Schrittes. Der Grundgedanke der Selbstständigkeit der Schülerin bzw. des Schülers und auch das Vertrauen in die Fähigkeit, eigenständige Lösungen zu entwickeln, gibt die Richtung der Entwicklung vor. Jede*r Ratsuchende soll sich als Expertin bzw. Experte ihrer/seiner Lösung verstehen und nicht als Opfer ihrer/seiner Situation. Konflikte erschaffen neue Sichtweisen und ebenfalls neue Verhaltensmöglichkeiten, wenn sie bewältigt werden. Beratung will hierzu Sachwissen beisteuern, Ideen mit entwickeln und unter Umständen helfen, die Gesamtsituation in den schulischen Kontext hinein zu vermitteln. Probleme mit Mitschüler*innen oder in der Leistungsbereitschaft werden in den Blick genommen und Auswege hierfür in jedem Einzelfall neu gesucht.

Die Beratung unterliegt der Schweigepflicht gegenüber Mitschüler*innen, Lehrer*innen, Eltern oder der Schulleitung. Da die Schule generell jedoch eine Fürsorgepflicht für alle Beteiligten hat, ist laut Erlass des Innenministeriums vom 31.08.2007 bei drohender Selbst- oder Fremdgefährdung die Schulleitung zur Hilfe hinzuzuziehen.

Die Organisation von Zeit und Ort der Beratung ist in gegenseitiger Absprache zu treffen und soll den schulischen Rahmen berücksichtigen. Umfang und Dauer sind flexibel und nach Bedarf zu regeln.

 

Unser Beratungsangebot der Einzelfallhilfe (individuelle Beratung in Krisensituationen) richtet sich an alle Schüler*innen des VGK, die Rat und Hilfe suchen, aber auch an Freund*innen, die sich um Andere sorgen und Unterstützung wünschen.

Ich bin in der Schule und auch per email (hohenhaus(at)vestisches-gymnasium(dot)de) zu erreichen, um Termine zu vereinbaren.

Die Ziele der Beratung bestehen in der Stärkung der Schülerin bzw. des Schülers bezüglich:

-         seines Selbstvertrauens und seines Selbstwertgefühls
-         seiner Fähigkeit, sich den „rauen Seiten“ des Lebens zu stellen und diese zu bewältigen
-         seiner wachsenden Selbstständigkeit
-         seiner positiven Selbstannahme und der damit einhergehenden Stabilität seines Gefühlslebens
-         seines zunehmenden Reflexionsvermögens und seiner erweiterten Handlungsmöglichkeit
-         seiner Kreativität zur Verbesserung seiner Lebensqualität
-         seiner Beziehungsfähigkeit, sowohl schulisch als auch privat
-         seiner gesunden Beziehung zu seinem eigenen Körper
-         des Mutes zum Aufsuchen einer geeigneten therapeutischen oder seelsorgerischen Begleitung
-         des Selbstbewusstseins zur Inanspruchnahme anonymer und kostenloser außerschulischer Beratungsangebote.

 

Bei folgenden Anlässen können Beratung und Begleitung sinnvoll sein:

-         in akuten Konflikt-und Entscheidungssituationen 
-         bei Problemen mit Freund*innen
-         in Konflikten zwischen der schulischen Zielsetzung und den Herausforderungen des privaten  Lebens
-         in Trauerprozessen
-         in ethischen Konfliktsituationen
-         als Begleitung von therapeutischen Prozessen
-         bei Problemen mit Gewalt
-         bei Problemen mit Drogen oder dem Konsum durch Mitschüler*innen.

 

Diese Aufzählung ist nur eine Auswahl. Jede Situation hat ihre eigene individuelle Prägung, ist einzigartig und als solche willkommen.

Die Beratungslehrerin ist Mitglied des Kriseninterventionsteamund verstärkt dieses prophylaktisch mit Kontaktmöglichkeiten zu Ansprechpartner*innen aus der Region, besonders aber mit dem Bereitstellen der psychischen Hilfestellung in akuten Krisensituationen.

Das Beratungsangebot richtet sich auch an die Schüler*innen der IFK-Klasse und deren Eltern. Das Netzwerk Kirchhellener –Hilfe- für -Flüchtlinge, die speziellen Angebote der schulpsychologischen Beratungsstelle, die Hilfsangebote der Kirchen, sowie von der Stadt bestellte Übersetzer sind hierfür wichtige Bezugsgrößen.

Der Inhalt jeder Beratung unterliegt selbstverständlich der Schweigepflicht.